Vorsorge

Vorsorge 1Ein Problem beim Prostatakrebs ist, dass er, wie viele andere Tumore, im heilbaren Anfangsstadium meist keine Beschwerden verursacht. Für das Prostatakarzinom besteht allerdings die Möglichkeit einer Früherkennung durch den Marker PSA (Prostataspezifisches Antigen). Die Früherkennung des Prostatakarzinoms wird in einigen Ländern Europas allerdings kritisch hinterfragt. Der Hauptgrund hierfür ist das langsame Wachstum des Tumors, der in manchen Fällen auch nicht behandelt werden muss, und die Nebenwirkungen der Therapie die sich beträchtlich auf die Lebensqualität des Patienten auswirken können. Es besteht also die Gefahr durch Früherkennung unnötige Therapien durchzuführen, die das Leben negativ beeinflussen können.

Diese Gefahr kann jedoch minimiert werden wenn die Früherkennung sinnvoll und gewissenhaft durchgeführt wird und ein Patient sich der jeweiligen Konsequenzen bewusst ist.

Die europäischen Leitlinien der Europäischen Gesellschaft für Urologie (European Association of Urology – EAU) empfiehlt daher eine erste Vorstellung mit 50 Jahren für alle Männer, bzw. eine Vorstellung mit 45 Jahren für Männer mit Risikofaktoren für die Entwicklung eines Prostatakarzinoms. Hierzu zählen insbesondere Afroamerikaner, und Patienten mit nahen Verwandten die an Prostata-, Brust-, oder Ovarialkarzinomen erkrankt sind. Diese Altersgrenzen sind in anderen Fachgesellschaften etwas niedriger, so empfiehlt die deutsche Gesellschaft für Urologie (DGU) eine Vorstellung mit 45 für alle, und mit 40 für Männer mit Risikofaktoren.

Eine andere Alternative bietet eine erste PSA Abnahme in jungen Jahren (40) der als Basis für die weitere Vorsorge dient. Sollte dieser sehr niedrig sein (unter 1) wird erst nach 8 Jahren eine weitere Nachsorge durchgeführt.

In Österreich erkrankt jeder 7. Mann an Prostatakrebs.

Leider ist die Prostatakrebs Vorsorgeuntersuchung anhand eines PSA-Tests NICHT grundsätzlich in der von der Sozialversicherung angebotenen jährlichen gesundheitliche Vorsorgeuntersuchung (Gesundenuntersuchung) vorgesehen, anders als Brustkrebs, Dickdarmkrebs und Gebärmutterhalskrebs. Der PSA-Test wird NUR auf konkreten Wunsch des Patienten durchgeführt.

Vorsorge 2Daher fordern wir: Prostatakrebs muss in die gesundheitliche Vorsorgeuntersuchung (Gesundenuntersuchung) aufgenommen werden – genauso wie Brust-, Darm- und Gebärmutterhalskrebs! Denn Prostatakrebs ist NUR im Anfangsstadium heilbar! Die Prostatakrebs Vorsorgeuntersuchung rettet Männerleben!

Diese Forderung wird von uns an unser Gesundheitssystem gestellt. Auf europäischer Ebene wird diese Forderung von unserem Dachverband Europa Uomo und der Europäischen Gesellschaft für Urologie an das Europäische Parlament gestellt. Bitte unterstützen Sie uns, bei dieser Forderung nach der für den Mann so wichtigen Vorsorgeuntersuchung.

Zum Thema PSA: In seinem Videoclip sagt Herr Prof. Hendrik Van Poppel, Vorstandsmitglied der Europäischen Gesellschaft für Urologie, bevor es den PSA-Test gab, starben einer von drei, bis zu einer von zwei Prostatakrebspatienten an ihrem Krebs!

Vorbeugung gegen Prostatakrebs

Studien lieferten bisher kaum Anhaltspunkte für die Prävention des Prostatakarzinoms. Als Empfehlung bleibt die Vorbeugung gegen Krebs allgemein mit einer gesunden Lebensführung und einer ausgewogenen, am besten mediterranen und asiatischen Kost. Zum Schutz vor Prostatakrebs gibt es mehrere Ansätze: Das Vermeiden von Risikofaktoren, die Änderung des Lebensstils, einschließlich der Ernährung, die zusätzliche Zufuhr von Nahrungsergänzungsmitteln (Supplemente) und die vorsorgliche Einnahme von Medikamenten.

Als Hauptrisikofaktoren für Prostatakrebs gelten das Alter und eine erbliche Vorbelastung. Sie lassen sich nicht beeinflussen, ganz im Gegensatz zu anderen Faktoren wie Umwelteinflüsse, Lebensstil und Ernährung. Man sollte dabei im Auge behalten, dass sich das individuelle Risiko eines Mannes für Prostatakrebs nicht genau bestimmen lässt. Jedoch lassen sich allgemeinen Empfehlungen bezüglich des Lebensstiles für Männern geben bzw. lässt sich aus zahlreichen epidemiologischen Studien ableiten, dass folgende Maßnahmen eine gewisse Schutzwirkung mit sich bringen:

  • eine ausgewogene und gesunde Ernährung (viel Obst und Gemüse & ein nicht zu häufiger Verzehr von Fleischwaren)
  • Mäßigung  beim Alkoholkonsum
  • moderater Ausdauersport (zwischen ein und drei Stunden pro Woche) sowie
  • nicht rauchen.
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