Urologische Karzinome: Raucher sind besonders gefährdet

Kein Raucher würde in Abrede stellen, dass Rauchen zu gesundheitlichen Schäden führen kann. Hinterfragt man jedoch die Krankheitsbilder, bekommt man unterschiedliche Antworten. Hier sind die häufig genannten Erkrankungen die der Lunge und des Herzens, einige erwähnen den Rachenraum und die Zunge. Kaum einer denkt an Erkrankungen die in die Kompetenz des Urologen fallen. In einer Informationskampagne möchte die Österreichische Urologische Gesellschaft auf die Risiken von Rauchen in Verbindung mit verminderter Fertilität über Impotenzprobleme bis zum Blasenkarzinom aufmerksam machen. Doch richtet sich die Information nicht nur an potentielle Patienten/- innen sondern auch an die Ärztinnen/Ärzte. Immerhin sind 40% aller Ärztinnen und Ärzte selber RaucherInnen.

Der Leiter der Urologischen Abteilung an der Medizinischen Universität Wien im AKH Wien Univ. Prof. Shahrokh F. Shariat plädiert für ein gesetzliches Rauchverbot in der Gastronomie sowie entsprechende gesundheitspolitische Anstrengungen. Noch liege das am einzelnen Unternehmer, wie etwa Do&Co-Chef Attila Dogudan, der konzernweit auf eine rauchfreie Umgebung umgestellt hätte, ergänzt der Urologe seine Ausführungen.

Raucher haben deutlich schlechtere Therapieaussichten, trotzdem verbessert sogar ein Rauch-Stopp unmittelbar nach der Diagnose die Prognose, erklärten die ExpertInnen. Deshalb sei es oberste Aufgabe der Urologen, das Rauchen zu thematisieren und bei der Entwöhnung zu unterstützen. Als hilfreich hätten sich Medikamente in Kombination mit Verhaltensänderungen erweisen. Rückfälle seien „integraler Bestandteil jeder Sucht“, erklärte die Suchtexpertin Laura Brandt vom Zentrum für Public Health an der MedUni Wien und unterstrich die gesundheitlichen Vorteile auch kürzerer Abstinenz.

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