„Inkontinenz ist ein Leiden – keine Schande!“

In Österreich sind etwa 800.000 Menschen von Inkontinenz oder einem anderen Blasenleiden betroffen. Doch fast niemand spricht darüber! Kaum ein anderes medizinisches Problem ist mit so viel Scham und Leid besetzt wie die Inkontinenz.
Ein Kämpfer für die Enttabuisierung der Krankheit ist Prof. Max Wunderlich, Facharzt für Chirurgie und Präsident der Medizinischen Kontinenzgesellschaft Österreich (MKÖ). Als Ziele der Gesellschaft nennt Prof. Wunderlich: „Durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit will die MKÖ die Inkontinenz aus der Tabuzone holen, Betroffenen und ihren Angehörigen Rat und Hilfe gewähren sowie Forschung, Lehre und Praxis in der interdisziplinären Behandlung fördern und koordinieren.“
Ein weiteres Anliegen ist es, die MKÖ als fächerübergreifende Wissensplattform zu etablieren. Prof. Wunderlich: „Die Inkontinenz ist ein Problem von Urologie, Gynäkologie, Chirurgie, Koloproktologie, Gastroenterologie, Geriatrie. In all diesen Fächern gibt es auch wieder Subgesellschaften wie z.B. die Arbeitsgemeinschaft für Koloproktologie in der Gesellschaft für Chirurgie oder die Arbeitsgemeinschaft für Urogynäkologie. Mein Anliegen ist es, die Gesellschaften mehr zu vernetzen, unter anderem durch die Durchführung von gemeinsamen Veranstaltungen. Und das ist im Vorjahr schon ganz konkret mit der Jahrestagung in Linz gelungen“, zeigt sich der Mediziner überzeugt.
Betroffene Menschen können sich an viele Beratungsstellen wenden. „Unsere profiliertesten Beratungsstellen, abgesehen von ein paar sehr spezialisierten Abteilungen, sind die KBBZ Kontinenz- und Beckenbodenzentren in Korneuburg, Ried im Innkreis, Wels und Innsbruck. Es wird heuer noch ein Zentrum im AKH in Wien zertifiziert werden, und eines in Linz, die Barmherzigen Schwestern. Und Steyr hat sich für KBBZ interessiert“, zeigt sich Prof. Wunderlich erfreut.
Informationen zur Medizinischen Kontinenzgesellschaft Österreich (MKÖ): https://www.inkontinenz.at/index.htm

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